Startseite2021-12-21T15:51:02+00:00

Gothaer Synagoge

Niedergebrannt am 9. November 1938

Auf Spurensuche

Juden lebten bereits zur Römerzeit auf dem heutigen Gebiet Deutschlands. In Gotha ist im hohen Mittelalter ein jüdisches Viertel im Bereich Jüdenstraße, Augustinerstraße, Myconiusplatz und Klosterplatz nachgewiesen.

Auf Grund von Pogromen lebten lange Zeit keine Juden mehr in der Stadt. 1768 siedelten sich jüdische Kaufleute neu an. 1866 entstand eine jüdische Gemeinde mit 38 Personen. Bis 1933 stieg die Zahl ihrer Mitglieder auf 264. Insgesamt lebten in Gotha 494 Bürger mit jüdischen Wurzeln. Die Familien Goldschmidt, Israelski, Ledermann, Rosenblatt, Ruppel, Simson und viele andere mehr leisteten wichtige Beiträge für die Entwicklung Gothas zu einem industriellen Zentrum und zur Linderung der sozialen Not der Arbeiterschaft. Die Namen Gutmann, Kunreuther oder Oppenheim stehen für anerkannte Anwälte sowie Brock, Falkenstein oder Noack für beliebte Ärzte. Zahlreiche jüdische Gothaer kämpften im Ersten Weltkrieg und wurden ausgezeichnet. Nach dem Weltkrieg engagierten sich Intellektuelle wie Goldschmidt und Gutmann in den demokratischen Parteien der Weimarer Republik. Trotz des erworbenen Ansehens blieben Diskriminierungen be­stehen. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden jüdische Betriebe geschlossen und „arisiert“. Die ­jüdischen Mitbürger wurden öffentlich diskriminiert, in ­„Judenhäusern“ interniert, in KZ verschleppt, mussten das Land verlassen oder wurden ermordet. Bei Kriegsende lebten nur noch vier Juden in Gotha. Die jüdische Gemeinde war ­zerstört.

Heute zeugen von ihr vor allem der jüdische Friedhof und das Denkmal für die Synagoge von der jüdischen Gemeinde, aber auch zahlreiche Häuser, in denen jüdische Gothaer lebten.

Der Stadtrundgang führt zu einigen ausgewählten Stationen, um einen Einblick in die jüdische Geschichte der Stadt Gotha zu geben.

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