Über das Projekt
Der Themenschwerpunkt „Jüdisches Leben in Gotha und Thüringen“ wird seit den 1990er Jahren von KommPottPora e.V. gemeinsam mit Partnern bearbeitet. Derzeit ist ein überregionaler Fachtag für Geschichts- und Kulturvereine, Museen und Gedenkstätten und eine Projektmesse mit überregionalen Partnern in Vorbereitung. Über die Arbeitsgemeinschaft (AG) „Gegen das Vergessen: Jüdisches Leben vor Ort“ sind verschiedene Akteure miteinander vernetzt, wobei das Spektrum von Vereinen, Bildungseinrichtungen, Archiven und weiteren Institutionen bis hin zu Historiker*innen und Schüler*innen reicht. Weiterhin wird ein Buchprojekt zum jüdischen Leben in der Region Gotha realisiert.
KommPottPora e.V.: Perspektiven für Engagement, Bildung und Beteiligung
Hierbleiben oder weggehen? Diese Frage stellte sich für viele engagierte Menschen in Gotha in den ersten Jahren nach der Friedlichen Revolution 1989. Denn die Stadt erlebte damals nicht nur einen tiefgreifenden Wandel und eine besonders hohe Abwanderung – es fehlte auch an Räumen und Strukturen für selbstorganisiertes soziokulturelles Engagement. Vor diesem Hintergrund formierte sich ein Netzwerk, das diese Strukturen aufbaute. Daraus hat sich unter anderem 1998 der Verein KommPottPora gegründet.
KommPottPora ist sowohl Träger eigener Projekte als auch ein Netzwerk, in dem sich verschiedene regionale Vereine und Initiativen aus den Bereichen Soziokultur, Bildung, Interkultur und Nachhaltigkeit organisieren. Die eigenen Projekte reichen von Konzerten, Ausstellungen und Lesungen über Seminare, Workshops und Publikationen bis hin zu Geschichts- und Zukunftswerkstätten.
Zentrales Arbeitsfeld von KommPottPora ist die Stadtteilarbeit im Neubaugebiet Gotha-West, die 1999 mit der Gründung des Stadtteilzentrums als Bürgerinitiative von unten initiiert wurde. Ziele sind Verbesserung der Lebensqualität und der Beteiligungsformen im mittlerweile multikulturellen Quartier. Keineswegs jedoch ist die Arbeit des Vereins nur auf die Stadt Gotha beschränkt. Im nahe gelegenen Bad Tabarz koordinierte er vor Ort das Film-Projekt „Heimat, Deine Sterne“, initiiert von Arbeit und Leben Thüringen, das einen Austausch zu regionaler Verbundenheit und gesellschaftlichem Engagement anregte. In dessen Folge entstand eine Zukunftswerkstatt, aus der u. a. eine Fairtrade-Gruppe erwuchs, die wiederum die Fairtrade-Initiative hervorbrachte. Im Januar 2019 wurde die Gemeinde als erste Kommune im ländlichen Raum Thüringens als „Fairtrade-Town“ zertifiziert.